Cat Ba

"Zwischen Hoffen und Verzweifeln ist manchmal nur eine dünne Wand."

Cat Ba, die größte Insel der Halong-Bucht in Vietnam, besteht aus einem der dicht bewaldeten Kalkstein-Plateaus, für die die Bucht weltweit bekannt ist. Mit der gleichnamigen Hauptstadt mit ca. 12.000 Einwohnern sowie dem gleichnamigen Nationalpark bietet die Insel eine gute Gelegenheit für Touristen, die Bucht und ihre Natur näher kennenzulernen. Die meisten Touristen suchen die nördliche Stadt Halong auf dem Festland Vietnams auf, um Bootstouren durch die Bucht zu starten. Der Touristenansturm dort ist enorm. Um dem ganzen ein wenig zu entfliehen, kann man eigenständig nach Cat Ba reisen und von dort aus Touren in die Lan Ha Bucht buchen, die südlicher von der berühmten Halong-Bucht liegt und vom Umfang her deutlich kleiner ist. Landschaftlich unterscheiden sich die Buchten zwar nicht, sie tragen aber unterschiedliche Namen, weil sie anderen Bezirken zugeordnet sind.

Die Lan Ha Bucht hat im Gegensatz zur Halong-Bucht erst seit wenigen Jahren den Status des UNESCO Weltnaturerbes, weshalb dieser Teil des Naturwunders touristisch noch etwas weniger stark besucht ist. Das darf aber nicht täuschen, denn Cat Ba ist trotzdem sehr touristisch und die Insel wird immer weiter für den Tourismus ausgebaut. Die Hauptstadt sowie die umliegende Gegend im Umkreis von wenigen Kilometern ist bereits heute mit etlichen Hotels, Restaurants und Touristenbüros zugepflastert.

Cat Ba erreicht man von vielen Städten in Vietnam aus mit dem Bus und einer Fähre ab Haiphong. Man kann sogar für ca. 10 Stunden von Sa Pa aus anreisen. Gekostet hat uns das ca. 15 Euro pro Person, viele Rückenschmerzen und eine schlaflose Nacht. Bucht man einen Bus nach Cat Ba, ist die Fähre von Haiphong in der Regel bereits im Ticket enthalten. Die Fähre verkehrt täglich ab 5 Uhr morgens bis ca. 23 Uhr.

Aktivitäten auf Cat Ba


Vom Zentrum der Hauptstadt der Insel kann man zu Fuß die Strände Cat Co 1-3 besuchen, die über einen recht schönen Fußweg über die Küste miteinander verbunden sind. Die Strände sind für sich genommen recht schön, aber auch diese wurden bereits durch große Hotels erschlossen und laden daher nicht wirklich zum verweilen ein. Wenn man nicht unbedingt einen Strandtag verbringen will, hat man in 1-2 Stunden alles gesehen. Am besten leiht man sich in der Hauptstadt für 100.000 VND pro Tag einen Roller und fährt über die Insel, die mit ihrer dicht bewachsenen Landschaft aus Kalksteinfelsen ein wirklich schönes Bild bietet.

Entlang und durch den Nationalpark der Insel verläuft vom Süden in Richtung Norden eine ca. 24 Kilometer lange Straße, die nicht stark befahren ist sowie einen hervorragenden Zustand aufweist und damit auch für unerfahrene Rollerfahrer sicher befahrbar ist. Nach einigen Kilometern auf dieser Straße erreicht man den Eingang der Hospital-Cave, einer Höhle, die im Vietnamkrieg als Krankenhaus genutzt wurde. Leider konnten wir die Höhle nicht besichtigen, weil sie während den Tet-Feiertagen geschlossen war. Fährt man weiter, erreicht man erst den Eingang der Mua-Cave und ein wenig später den Eingang des Nationalparks. Für 80.000 VND pro Person erhält man ein Kombi-Ticket für den Park und die Höhle. Im Nationalpark kann man schließlich über eine Strecke von 1,5 km viele, viele felsige Stufen aufsteigen, um ca. 200 Höhenmetern zu überwinden und einen Aussichtspunkt zu erreichen. Der Aussichtspunkt bietet einen spektakulären Panoramablick über den Nationalpark der Insel. Es lohnt sich nach dem ersten Aussichtstürmchen den schmalen Pfad und die letzten steilen Stufen zu überwinden, um die Spitze und damit einen weiteren phänomenalen Ausblick zu erreichen.

Außerdem führt eine weitere Route ab dem Parkeingang für insgesamt 12 km und 400 Höhenmeter in Richtung Südosten der Insel  durch einen Dschungel mit riesigen Grashalmen, Lianen und Pflanzen, die teilweise Blätter mit bis zu einem Meter Durchmesser haben. Der Weg, auf dem wir zu Beginn von vielen dutzend bunten Schmetterlingen aller Art umschwirrt wurden, passiert nach ca. 8 Kilometern das Dorf Viet Hai und endet an der Küste der Lan Ha Bucht. In der Nähe von Viet Hai gibt es etwas abseits vom Hauptweg gelegen einen Aussichtspunkt, zu dem man noch einen zusätzlichen Abstecher machen kann. Am Ende muss man dann von der Küste aus mit dem Taxiboot zurück nach Cat Ba Town fahren. Wer nicht den ganzen Weg bezwingen kann oder möchte, der kann natürlich auch nur einen Teil davon zurücklegen und irgendwann wieder umkehren.

Als letzte Aktivität kann man von überall auf der Insel eine eintägige Bootstour durch die Lan Ha Bucht buchen. Unsere Tour kostete 500.000 VND pro Person, dauerte von 8 Uhr morgens bis 17 Uhr abends und umfasste eine Bootstour durch die Lan Ha Bucht bis in die Halong Bucht hinein. Auf dem Weg dorthin stoppten wir einmal, um zu Schwimmen, fuhren durch ein schwimmendes Dorf, machten eine 1-stündigen Kayak-Tour durch die Bucht, aßen Mittagessen auf dem Boot und besuchten am Nachmittag die Monkey Island. Die Bootstour war trotz 20 weiteren Passagieren unerwartet entspannt und wirklich wunderschön.

Einen Besuch auf Cat Ba können wir auf jeden Fall empfehlen. Wir hatten sowohl auf den Wanderungen/Rollerfahrten durch den Nationalpark als auch auf der Bootstour durch die Lan Ha Bucht eine fantastische Zeit und die Gegend hat uns wirklich sehr gut gefallen. Vor allem die Kayak-Tour durch die wunderbare Landschaft hat uns stark beeindruckt. Die Strände der Insel haben uns persönlich nicht überzeugt, aber der Weg, der die Strände verbindet, bietet eine recht schöne Aussicht. Auch wenn die Bootstour durch die Bucht eine typische Touristenattraktion ist, sollte man sie auf gar keinen Fall auslassen, wenn man auf Cat Ba ist. Der Anblick der hunderten Kalkstein-Felsen im Meer ist unvergleichbar.

Tipp: Es gibt nicht so viele ATMs auf der Insel und die wenigen, die es gab, funktionierten bei uns meistens nicht. Am besten hebt ihr genug Geld ab, bevor ihr auf die Insel geht.

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